Sommerloch
Bananen, Pilze, Bambus und andere Bioprodukte eignen sich wohl oder durchaus oder natürlich oder in Zukunft als Rohmaterial für Särge – und zwar für biologisch einwandfreie Särge.
So baut die niederländische Firma Loop Särge aus Pilzgeflecht. Wer sich in so einem „Lebenden Kokon“ begraben lässt, macht quasi der Erde noch zuletzt ein Geschenk: so zumindest der Hersteller. Der Sarg soll sich innerhalb eines Monats vollständig auflösen und das Myzel, der Pilz, als Recycler des Waldes eine gute ökologische Bilanz hinterlassen – und noch besser: sogar den Wald reinigen. Auch der im Inneren des Kokons liegende Körper soll (!) sich schneller zersetzen bzw. kompostieren. Was genau „schneller“ heißt, bleibt eher undefiniert. „Unser lebender Kokon ermöglicht es den Menschen, wieder eins mit der Natur zu werden und den Boden anzureichern, anstatt ihn zu verschmutzen”, sagt Bob Hendrikx, der Firmengründer.
Geeignet sind diese Särge laut Hersteller vor allem für eine Waldbestattung – in den Niederlanden ohne Friedhofspflicht offenbar kein Problem. Eine Waldbestattung hierzulande gibt es nur in ausgewiesenen Ruhewäldern und nach einer Feuerbestattung.
Eine Alternative zu einem „Pilzbegräbnis“ könnte eine Bestattung in einem Sarg aus wilder Ananas (Pandanus) und Bambus sein. So stellt die in Deutschland sitzende Firma boscamp greencoffins Särge aus Naturmaterialien her, die sich schon rein optisch von den klassischen Holzsärgen absetzen. Sie erinnern eher an Weidenkörbchen in XXXL. Alle Produkte tragen laut Hersteller das Eco-Fairtrade- oder das FSC-Zertifikat.
In Sachen Sarg tut sich was! Ob nachhaltig oder nur als Idee – das wird sich zeigen.
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